Das von Hübner im Jahr 1999 geschaffene Modell der E 94 stellt einen Meilenstein in Spur 1 dar, welches auch noch heute (2013) in jeder Hinsicht problemlos mithalten kann.
Ein kleine Schwachstelle birgt diese schöne Lok jedoch: sie hat eine vergleichsweise schlechte Stromaufnahme und stottert bereits auf normalen Weichen ganz gehörig. Auf den sicher nicht mehr ganz so sauberen DKW unserer Clubanlage war dann im Rangiergang vollkommen Feierabend. Wir haben zwei Ursachen festgestellt:
1. jeweils die beiden äusseren Radsätze wurden beidseitig nicht zur Stromaufnahme herangezogen
2. die Radsätze sind zu hart gefedert. Da manchmal der Druckguss-Faahrwerksrahmen auch ganz minimal verzogen ist, steht die mittlere Achse ein wenig weiter heraus. Das ganze Drehgestell kippelt dann über die mittlere Achse. Dann nimmt die Lok im ungünstigsten Fall nur noch von 2 Rädern je Seite Strom ab. Bei ungünstiger Gleislage noch extremer.
zu 2.) Einbau schwächerer Federn am mittleren Radsatz, damit dieser ganz einfedern kann. Wenn der Rahmen ein wenig stärker verzogen sein sollte, den Achslagerbaustein auf einer Seite abfeilen, damit er beim Einfedern nicht mehr am Rahmen anstossen kann
zu 1.) Der Einbau von jeweils zwei zusätzlichen Blattschleifern (Federbronzeblech und Leiterplattenstückchen aus der Bastelkiste) ergibt sich aus nachfolgenden Fotos
Was sich nicht mehr genau klären lies, ob die Loks damals mit Haftreifen ausgeliefert wurden. Eventuell ja, zumindest mit einem je Drehgestell, aber zum Glück hat die Lok des Verfassers keine und nun nach dem Umbau eine ganz hervorragend gute Stromaufnahme und Zugkraft.
Die "Hübner-Marotte", statt zu Löten/Schrauben, den Strom mittels kleiner Federchen zu übertragen, hat bei der E 94 vereinzelt auch schon zu Motoraussetzern geführt. Wenn also die Lok schon offen ist, kann man parallel zu den Federchen der Motorkontakte eine kleine Litze löten. Dazu die Feder-Führungshülse vorher an der Lötstelle etwas blank machen. Das Anlöten an den Fahnen so vornehmen, dass die Federn von unten schon noch andrücken können und nichts mit dem Metallaufsatz eingeklemmt wird.
Die meisten E 94 erhielten bereits Anfang der 60-er Jahre ein freistehendes Spitzenlicht oben am Vorbau. Das ursprüngliche Spitzenlicht zwischen Dach und Führerstandsfenster wurde stillgelegt, weil bei Dunkelheit und insbesondere bei Regen, das Personal durch Reflektionen am Vorbau geblendet wurde.
Das Vorbild der E 94 117 hatte auch solche Lampen.
Die Anordnung der Steckdosen war bei den E 94 verschieden, oft auch abhängig von der unterschiedlichen Anordnung der Frontklappen. Bei E 94 117 befanden sich beide Steckdosen jeweils rechts der Stirnlampe, wie in den beiden Ausschnittsvergrößerungen gerade noch zu erkennen ist
Die Gussteile (mal in Sinsheim aufgetrieben) enthalten auch die kleine Halteplatte für den Lokaufbau, die hier nicht benötigt wird und daher noch am Gussbaum abgeschliffen wurde; ebenfalls der dicke Anguss an der Lampenrückseite. Alle Teile vor dem Einbau in flaschengrün lackieren, danach die Reflektorfläche weiss ausgelegen sowie den Lampenring mit einem Faserstift silbern einfärben. Die LED (0603, warmweiss) wurde auf einem Stück Karton aufgeklebt.
Drahtenden an der LED anlöten, die Drähte in die Lampe einfädeln und die LED Platte in die Lampe einsetzen. Um die beiden Adern (CuL, max. 0,2) durch den Isolierschlauch zu bekommen, wurden sie am abisolierten Drahtende des "Opferdrahtes" angelötet, der Mantel auf Wunschlänge gebracht und dann drübergezogen. Den Schlauchmantel vorsichtig in Position ziehen und alles mit ein wenig Sekundenkleber sichern. Das Lampenglas ebenfalls sichern. Erst jetzt alles endgültig vom Gussbaum abtrennen.
Die Bohrung für den Haltestift der Steckdose einbringen. Die Steckdosen auf der Rückseite mit einem kleinen Schlitz (Mini-Trennscheibe) versehen, hinter welcher dann das Lampenkabel im Vorbau verschwinden kann.
Der Haltestift der Lampe kann in das Loch des abgezogenen Schlussscheibenhalters am Vorbau einsteckt und verklebt werden. Zur Sicherung der dünnen Drähte im Inneren des Vorbaus Lötstützpunkte vorsehen.
Da leider nur 0,2 CuL zur Hand war, sind die Lötstellen an der LED leider viel zu klobig ausgefallen. Dünnerer CuL bringt wesentlich bessere Ergebnisse!
Die Lötstellen lassen sich aber auch weißer Farbe noch nachträglich kaschieren
Bei der Lok wurden schon damals kurz nach dem Kauf die unschön gelben LED gegen Microbirnchen getauscht (und auf das rote Schlusslicht verzichtet). Die kleine Unsitte von Hüber, noch "endlos" Widerstände, Dioden und Transistoren dem Decoder nachzuschalten, machte den Anschluss nicht gerade leichter. In den Analen fand sich zum Glück noch ein damals von Herrn Hübner vermachter Schaltplan, der eine Orientierung für die "Platinen-Operationen" zumindest einigermaßen ermöglichte ...
Für den Anschluss des neuen Spitzenlichtes sind in der Platine des Vorbaues bereits Lötstützpunkte vorgesehen, in welche die üblichen 2,55 mm Stiftleisten bestens passen. Es genügt ein zweipoliger Anschluss an Pin 2 und 3.
Licht an
Licht aus
Bei dieser Gelegenheit noch ein Foto als Anregung zur Alterung von Panto und Dachleitung. Was nicht per Foto gezeigt, aber optisch sehr wirkungsvoll: die spielzeughaft silbern glänzenden Radreifen schwarz einfärben.
Nachtrag
Kollege Maxvolker hatte noch das Glück, eine E 94 mit Pantosteuerung ab Werk zu bekommen, wollte aber aus Sicherheitsgründen die Ansteuerung über F3 umdrehen, also Pantos hoch bei "ein". Die Decoderausrüstung lies keine Lösung per CV zu, weshalb sich die Umpolung der "Weichen"-Antriebe anbot. Er hat uns freundlicherweise diese Fotos überlassen
Einfach die Vorschaltplatine abziehen, sich Umpolkabel löten, zwischenstecken und die Platine dann mit Klebeband an der Gehäusewand befestigen.
Als Hintergrundinfo noch: beim Hübnerantrieb sind die beiden äusseren Pins ( 1 und 9) zusammenzufassen, wenn mit umpolender Gleichspannung geschaltet wird.
2013.06.ab
2016.01