Vorwort
An dieser Stelle noch einmal:
sich mit der Technik, der Konstruktion und der Funktionsfähigkeit von Modellen zu befassen, ist für den Autor ein Schwerpunkt innerhalb des breit gefächerten Modellbahn-Hobbies.
Wenn auch Kritisches genannt wird, geht es mir keinesfalls darum, Freunden solcher Modelle ihre Freude daran zu verleiden, zumal, wenn solche Gesichtspunkte für sie oft auch vollkommen bedeutungslos sind.
Neben der Doku zu persönlichen Zwecken, zeige ich aber auch ganz bewusst auf, was Hersteller ohne jeden Zusatzaufwand besser machen könnten, wenn man zuvor auf solche Punkte geachtet hätte.
Ausserdem versuche ich - und interessierte Mitleser ebenso - zusammenzutragen, welche Lösungen und Alternativen in vielen Punkten auch noch nachträglich möglich sind.
Und es gibt übrigens keinen Zwang zum Weiterlesen ;-)
Übersicht
1. Tbis Dach-Schiebewandwagen von "MBW+" (Fortsetzung: Anpassungen am Fahrwerk)
2. Wunder E17
3. Wunder MDi (und 26,4er D-Zug-Wagen)
4. Wunder 151
1. Tbis Dach-Schiebewandwagen von "MBW+": Anpassungen am Fahrwerk
In Fortsetzung des bisherigen Berichtes (Pos. 6)
Das geringere Maß befindet sich auf der Seite der Pendelachse.
Das Öffnen des Wagens (8 Schrauben, Seitenteile wegdrücken).
Diese beiden Zapfen lassen sich leicht austreiben, um die Achsaufhängung auszubauen.
So sieht die Achslagerbrücke der Pendelachse aus. Durch genügend Spiel in der Aufhängung gibt es zusätzlich auch die Funktion einer Lenkachse.
Zuvor sind noch die beiden Bremsgestänge ausgehängt und zur Seite gedreht worden.
Zwei 4-er Unterlagscheiben gleichen den Höhenunterschied von 0,6 mm aus (vgl. erstes Bild)
Das Achslagergehäuse wurde etwas ausgenommen, damit es keine Berührungen mehr mit den Federpaketen geben kann (vgl. Vorbericht).
Die Kugellager sind auf die Welle aufgepresst. Sitzen sehr fest ! -> auch dafür ist eine Abziehvorrichtung nötig.
Wenn ein Lager besonders fest saß, hat sich meistens auch der Innenring verzogen -> läuft etwas schwerer.
Kontrolle: wenn sich das Lager beim Umdrehen unterschiedlich schwer wieder aufstecken lässt, ist der Ring verzogen
Der Radsatz hat keinerlei Seitenspiel, weil die Kugellager auch stramm in den Kunststoffachslagern sitzen. Deshalb wurden die Achslagerstummel ganz leicht überdreht, damit das Kugellager ausreichend Spiel auf der Welle bekommt.
Ausserdem wurde der Wellenansatz noch auf beiden Seiten um 0,3 mm abgedreht, damit der Radsatz noch besseres Seitenspiel über die Kugellager bekommt.
Die Pendelachsenfunktion beträgt jetzt ca. +/- 1,3 mm. Und als Lenkachse stellt sie sich im Bogen absolut klemmfrei radial ein. Durch die gute Allradauflage jetzt, läuft der Wagen schon deutlich besser. Einen Beitrag leistet auch das jetzt mögliche leichte Seitenspiel der Radsätze in den Achslagern.
Hier ein kleines Video.
Zu beachten ist noch, dass das 1394-er Herzstück der Bogenweiche ohnehin schon mal als problematisch gilt. Und Klackgeräusche kommen auch von dem offenen Güterwagen, der einen Mannheimer Reinigungsschlitten mit sich führt.
Noch besser würde der Tbis natürlich laufen, wenn er - so, wie es sich gehört - auch eine zweite Lenkachse bekommen hätte ... ;-)
Und der Hbis hätte sich auch mächtig über Lenkachsen gefreut !
Kupplungsadapter
Es kann auch der hier vorgestellte Adapter mit der eh. Märklinkupplung (links oben) verwendet werden.
Da jedoch die "MBW+" Kupplungen übrig sind, wurde der ausgebaute Kopf durch Absägen gekürzt und eine Öse (D ca. 3 mm) aus 1 mm Ms-Draht gebogen und eingeklebt (Stabilit-Express).
Funzt bestens ... :-)
Nachtrag 09/2024
Der Hersteller hat schnell reagiert und diesen Spritzling nachfertigen lassen und den Kunden auf Anforderung kostenfrei zugeschickt.
Kompliment!
Das umrandete Teil wird als Ersatz benötigt; der Rest ist "Vergnügen", wobei Bremsteile verwendbar sind, für Puffer fehlen aber die restlichen Teile ...
Die Auflage für die Achslagerwippe: links neu, rechts alt.
Die fehlende Höhe von 0,6 mm (s.o.) wurde im unteren Teil angesetzt.
Der linke Zapfen erhielt ringförmige Verdickungen, weshalb das Einpressen in das Chassis teilweise erschwert ist.
Die Auflagewelle für bekam rechts und links einen verstärkten Durchmesser, um damit die Lenkachsenfunktion auszuschalten. Aber notwendig?
Durch die Grate vom Spritzguss ist die eingeklippste Achslagerwippe jetzt recht schwergängig. Entgraten mit dem Skalpell hilft etwas.
An manchen Wagen war nach der Umrüstung eine ganz leichte Schrägstellung der Pendelachse zur Fahrzeugachse festzustellen.
Fazit für mich persönlich: Unterlegscheiben (s.o.) sind der bessere, schnellere und einfachere Weg, zumal die Lenkachse per se gar nicht schlecht ist !!!
Zweite Lenk-Achse
Ungeklärt blieb ja auch, warum die Konstruktion am Wagen nur eine Lenkachse vorgesehen hat. Nachdem die Hübner`schen Lenkachsen seit Jahrzehnten an den Donnerbüchsen bestens funktionieren, fragte ich beim Hersteller nach und erhielt freundlicher Weise einzelne Achslagerwippen für eigene Versuche. Das Ziel ist in erster Linie sportlicher Natur ... :-)
Gleichzeitig interessiert aber auch, ob auf 1020 (inkl. Weichen) überhaupt ein anderes Laufverhalten zu beobachten ist.
Sehr aufwändig, aber es reizte halt :-)
Wegschneiden des alten Achslagerhalters und Stehenlassen der Federpakete, Ausfräsen des seitlichen Rahmens und Ausnehmen des inneren Feldes, damit die neue Achslagerbrücke klemmfrei in das Chassis passt und sich dort auch etwas drehen kann.
Eingeklebte Auflage für die Achslagerbrücke aus 2mm Plexi. Der Drehzapfen aus Rundmessing auf 3,3 mm abgedreht und M2 Innengewinde.
Das Bremsgestänge wurde in aufgeklebte Distanzbuchsen eingesteckt. Die Lenkachse macht geschätzt 2x 3° Ausschlag.
Wird nach abgeschlossenen Testfahrten fortgesetzt ...
2. Wunder E17
Die E17 hatte schon immer gereizt, passt sie doch bestens in meine Sammlung mit Altbau E-Lok. Abgehalten hatten mich bisher jedoch die äusserst mäßigen Fahreigenschaften mit "Pumpen" in allen Bereichen, mit und ohne Last. Nachdem nun aber noch ein Modell zum Vorbestellpreis angeboten war, wurde ich doch schwach ...
Versuche, die Motor-CV 50 bis 56 am Esu LS XL 4.0 zu optimieren, scheiterten erwartungsgemäß. Also Lok öffnen ...
Das Fahrwerk von unten
Lok öffnen:
je 2 silberne Inbus M 2,5 vor Radsatz 1 und nach Radsatz 4 tief unten im Rahmen
je 2 lange M 2 zwischen Pufferbohle und Vorläufer (Achtung: 4 lose Distanzröhrchen)
es müssen alle Treppen abgebaut werden (Position markieren)
Die Lok ist übrigens "Wunder-typisch" wieder "sau"-schwer geworden. Alleine der Aufbau wiegt mit seinen "Panzerplatten" in den Seitenwänden über 4 kg; mit Fahrwerk sind es dann über 6 kg. Bei Versand empfiehlt sich dringend, kleine Holzplatten zwischen Puffer und Schaumstoffklötzen einzustecken.
Geschockt hat allerdings, dass ein Schraubdecoder verbaut ist, was schnelle Tests mit Zimo oder einem XL 5.0 verhindert.
Zunächst also eine eigene Steckplatine schaffen ...
... auf welche dann Esu oder Zimo Decoder aufgesteckt werden können
10-pol. Kabel zum Oberteil: ws AUX2 Cab H, gr frei, li LH, bl +10V, gn frei, ge frei (neu +10V Masch.R.B.), or LV, rt frei (neu AUX5 Masch.R.B.), br AUX1 Cab V
zu den Pufferbohlen: gr AUX3 rot V bzw. AUX4 rot H, li LV bzw. LH, bl +10V
einzeln: rt TrL, ws TrR, ge Mot+, gn Mot-, sw/br LS
Leichte Korrosionsspuren "asiatischer" Lötstellen. Die Microbirnen brennen mit ca 10 V und die LED mit 2,0 V nach dem Widerstand.
Einer der beiden Faulhabermotoren. Hier sollten sich eigentlich noch Schwungmassen einbauen lassen ... :-)
Wenn man das kleine Ritzel näher an den Motor heranbringen kann, gewinnt man mehr Halt für eine Schwungmasse auf dem Wellenende.
Zunächst wird das Ritzel gedreht.
Bearbeitung des Ritzels:
- auf der Seite des Bundes 0,6 mm abdrehen
- innen eine Vertiefung von 7 x 0,8 mm, um über die Anschlagscheibe auf der Motorwelle zu kommen
- die schmale Haltescheibe komplett abdrehen
- Aufziehen des Ritzels mit Loctite 603
Ggfs. das untere Riemenrad auf der Welle verschieben, damit der Riemen genau vertikal läuft.
Schwungmassen D 32 x 7,5 und Ansatz von D 10 x 1,4, ebenfalls mit Loctite aufgezogen.
Es wurde ein esu LS XL 5 eingebaut und das Projekt von der E93 aufgespielt (auch wenn der Sound nicht so recht passt ...).
Die Laufeigenschaften sind schon wesentlich besser geworden, kommen aber nicht ganz an die E93 mit ihren stärkeren Motoren ran.
Vergleich der Motor Daten und -CV zwischen E 17 (Stand 07.2024) und E 93.
Fahrwerk:
Die Federn der Achslager stützen sich auf funktionsfähige Ausgleichshebel ab.
Vom Prinzip her haben die Radsätze 1 bis 4 eine Seitenverschiebbarkeit von +/- 1,8 mm im Lokrahmen.
De facto kann diese aber nicht genutzt werden, weil die Drehmomentabstützung - die horizontale Stange im Bild - den Radsatz 1 und 2 bzw. 3 und 4 so starr verbindet, dass nur noch max. +/- 0,5 mm Seitenspiel möglich sind. Ausserdem greift die Drehmomentstütze nicht am Lokrahmen an, sondern die beiden Radsätze stützen sich gegenseitig ziemlich "labbelig" über diese Stange ab.
Die Aufnahme am Radsatz 1 für die Stange von Radsatz 2 wurde zu einem Langloch erweitert, um das max. Seitenspiel nutzen zu können.
Die Stange selbst wurde um ca. 5mm gekürzt. Der Radsatz 1 erhielt eine Zugstange als Drehmomentstütze gegenüber dem Lokrahmen (Länge 17/21,5 mm).
Der Angriffspunkt (Höhe 4mm über dem Boden) für die Zugstange wurde zunächst aufgeklebt und nach dem Aushärten für ein M2-Gewinde durchbohrt.
Der neue Angriffspunkt für die Drehmomentstütze von Radsatz 1.
Die Nachbildung der freiliegenden Zahnräder ist ziemlich sinnlos, denn beim Vorbild waren diese von riesengroßen Blechkästen umgeben.
Das optimale Seitenspiel von Radsatz 2 und 3 (kurzer Clip) wurde dazu genutzt, das Seitenspiel von Radsatz 1 und 4 durch Beilagscheiben auf null zu bringen.
Die Lok hängt nun nicht mehr so schräg im Gleis und durchfährt ohne jegliches Zwängen auch einen Radius von 2 Metern. Da die Lok nun besser im Bogen geführt ist, reitet der Vorläufer auch nicht mehr so weit aus.
Im 3-Meter-Radius wandert der Vorläufer noch weniger aus und tritt kaum noch unter dem Rahmenausschnitt hervor.
Dabei kam die Idee, Rahmenfüllstücke aus flexiblem 0,3-er Kunststoff zu lasern, die ...
... zur Lokmitte hin in den Rahmen eingeklebt werden und vorne im Bedarfsfall nach aussen wegfedern können.
Das Füllstück wird von aussen mit Klebeband im Rahmenausschnitt fixiert und von innen mit Stabilitexpress verklebt.
Selbst im 2-Meter-Radius muss das Füllstück noch nicht aussen ausreiten.
In weiteren Vorbildfotos zeigt sich auch, dass Wunder den Radreifen offensichtlich zu dünn ausgeführt hat. Bei Gelegenheit wird deshalb in Neustadt/W das Original mal vermessen.
Maschinenraumbeleuchtung
Ein Gewichtsblock mit der angedeuteten Einrichtung des Maschinenraumes wurde bereits weggeschraubt, um Beleuchtung einzubauen.
Interessant: die Servos sind in frei beweglichen Schlitten gelagert.
In die Decke der Einrichtungsnachbildung wurden Reste von 5V-LED-Streifen (4x6 LED + 200 Ohm) eingeklebt.
Die Wirkung der Maschinenraumbeleuchtung (Foto noch ohne Rahmenverkleidung am Vorläufer).
Die Bahnräumer stehen viel zu weit nach aussen.
Hier nachbiegen und dann in der Länge anpassen. Da der innere Lokrahmen nicht bis hierher durchgeht, neigen die Bahnräumer generell dazu, schnell zu verbiegen. Jede Entgleisung fordert hier Opfer ...
Die Nachbildung des Tachoanschlusses ist eigentlich überflüssig, da sich das Gehäuse mit dem Radsatz zusammen dreht und die Tachowelle auch nicht nachgebildet wurde. Die Gussteile lassen sich leicht mit einem Elektronikseitenscheider abnehmen (sind nur geklebt).
Foto noch ohne Rahmenverkleidung am Vorläufer.
Das äussere Erscheinungsbild im Endzustand, neu:
Rahmenabdeckung am Vorläufer, Maschinenraumbeleuchtung und eingefärbten Räder.
3. Wunder MDi (und 26,4-er D-Zug-Wagen)
Vorab:
der Autor hatte Gelegenheit, sich ein ganz neues Modell der im Frühsommer 2024 ausgelieferten 26,4-Meter UIC D-Zug-Wagen von Wunder in Ruhe anzusehen. Dabei fiel auf - was bisher noch nirgends zu lesen oder zu hören war:
- die Wagen sind noch mit einem Zimo MX686D Funktionsdecoder ausgerüstet, die bekanntlich sehr grosse Probleme mit den Zentralen IB1 und SC7 haben. Ausserdem konnte ich mit keiner der 3 vorhandenen esu-Programmer die CV lesen oder schreiben.
- ein Decodertausch ist nicht möglich, weil der Wagen keine Schnittstelle hat.
- der fest verdrahtete Decoder (8 Ausgänge) befindet sich im Dach hinter dem eingeschraubten "Himmel" (4 Schrauben lösen, Himmel schwierig rauszufummeln, Foto unten).
- die Drehgestelle haben leider Stromaufnahme über Kugellager erhalten.
- die F-Tasten Belegung ist ungewöhnlich, weil das Licht erst bei F5 beginnt, also nichts für Motorola (was der MX686D noch am ehesten versteht). F1 bis F4 ist für die Schlusslichter vorgesehen. Inwiefern Funktionmapping möglich ist, konnte leider (s.o.) nicht probiert werden.
- bei den KK-Deichseln stimmt die Höhe nicht. Austauschteile sind bereits geordert.
- keine 3-P-Lagerung der Drehgestelle gegenüber dem Chassis (Wagenkasten kann beim Fahren kippeln).
- bei der Innenbeleuchtung wurden die Leuchtstoffröhren clever nachgebildet: zwei horizontale 3mm LED strahlen in ein milchiges Kunststoffröhrchen ab.
Der in der Zwischendecke versteckte, fest verdrahtete Zimo MX686D
Die Modellumsetzung und das Finish des Wagens sind einwandfrei. Gelungen!
Das Preis-/Leistungsverhältnis muss jeder nach seinem eigenen Etat bewerten. Als "Ganzzug-förderlich" würde ich es eher nicht einstufen, zumal diese Brot-und-Butterwagen nicht Standard-Sortiment sind, sondern nur in Einmalauflage realisiert wurden. Ist vielleicht Konzept, durch geringe Auflage die Nachfrage und den Preis hoch zu halten?
Es bleibt abzuwarten, wie sich die sehr zahlreich angekündigten anderen 26,4-er Wagen behaupten werden, so denn dann mal ausgeliefert.
So, jetzt zum MDi (MPw4ie)
Entgegen Angaben von Firmenmitarbeitern haben die Drehgestelle doch Kugellager. Nicht jedoch auf Anhieb sichtbar, weil eine Ms-Buchse zur Stromdurchleitung davor gesetzt wurde. Der Drahtanschluss ist dann von unten (hier nicht sichtbar) an der Ms-Buchse angelötet.
Bei einigen Varianten ist zwischen Kugellager und Ms-Buchse noch eine Wellscheibe aufgepresst, damit der Strom nicht nur durch das Kugellager fliesst. Nachteil: massive Reibungserhöhung.
An der Pufferbohle muss noch die zu kurze Schraubenkupplung ersetzt werden:
https://ig1.de/modellbau/25-technik/247-schraubenkupplungen-u-a-mbi-mci-und-md4i
Die Radscheiben sind über die eingepressten Kugellager frei drehend auf den fest stehenden Achsen montiert.
Generell sehr störend, dass die Radscheiben im Kugellager naturgemäß etwas seitliches Spiel haben, was sich entsprechend auf das Spurmaß auswirkt (Spiel bis zu +/- 0,3 mm).
Die Teile der doch recht komplizierten und wenig überzeugenden Konstruktion des Radsatzes (in diesem Fall waren noch keine Kabel an der Ms Buchse angelötet gewesen).
Das Kugellager war auf die Ms-Buchse aufgepresst, in welche dann die Isobuchse eingepresst war. Und das alles - mitsamt der Radscheibe - dann auf die Achse aufgepresst.
Das alles Anlass zu einem Umbau ... :-)))
Schritt 1
Das Kugellager-Abenteuer wurde ausgemustert. Die neuen Isobuchsen sind natürlich entsprechend groß ausgefallen. Im Hintergrund die neuen Kugellager für die Achslagersteine.
Schritt 2
Aufbohren der Achslager zur Aufnahme der neuen Kugellager 2,0/5,0 x 2,5
Schritt 3
Stromabnahme über einen kleinen Platinenstreifen und 0,4-er Federbronzedraht.
Pro Drehgestell genügt ein Radsatz, da mit 3 V LED - Bändern und stepdown Reglern gefahren wird. Ausserdem soll keine Überbrückung von Trennstellen erfolgen. Deshalb wurde das zweite Drehgestell über einen Brückengleichrichter entkoppelt am Decoder (+UB und GND) angeschlossen.
Schritt 4
Neue Elektronik (von unten nach oben)
- 7 Goldcaps 21 V (17,5 V) / 1,0 F (Langzeitversuch, bringt enorme 83 sec. Pufferzeit !!! 2200 uF genügen jedoch vollkommen)
- Brückengleichrichter für Drehgestell 2
- stepdown (DC-W5) ca. 2,8 Volt
- Funktionsdecoder mXion/Decoderwerk 100904 21MTC mit interessanter Ansteuerung der Pufferspeicher
- 3 V LED-Leiste für Dienstabteil
- Foto unten: 3 V LED-Leiste im Wagendach (mein Wagen stammt aus der Vorserie und hatte noch keine Beleuchtung)
Die beweglichen Türen schliessen nicht ganz sauber, was eigentlich auch nicht verwundert, denn technisch auch nur mit sehr hohem Aufwand realisierbar.
Das durch die Türspalten fallende Licht ist vor allem im Dunkeln sehr störend.
Insofern wurde für die Türen eine innere Abdeckung gelasert und dann auch auf das Öffnen gänzlich verzichtet.
Die gelaserten und lackierten Kartonteile, um die Türen von innen lichtdicht zu verkleiden (an der hinteren Wand bereits eingeklebt).
Das jetzt stellenweise nur noch minimal austretende Licht lässt sich nicht mehr mit vertretbarem Aufwand verhindern.
Gut ist :-)
4. Wunder 151
Durch besondere Umstände gelangte die 151 ins Bw Mannheim.
Zunächst waren wir der Meinung, dass diese Lok gar keine Federung hat, denn auf der Anlage eines Kollegen entgleiste sie an zwei Stellen mit 1394-er Weichen. Dafür sprach auch, dass auf der Homepage des Herstellers die Lok zunächst als 1394-tauglich beschrieben wurde, später das dann aber für Weichen eingeschränkt wurde.
Die prinzipiell zwar vorhandene Federung ist aber viel zu hart und bringt trotz des enormen Lokgewichts von 7,5 kg keine erkennbare Federung.
Wird der Radsatz 3 um etwa 1 mm angehoben, verlässt auch Radsatz 2 den Schienenkopf.
Wie beim Vorbild wird auch hier ein Radsatz über je 4 Spiralfedern abgestützt. Unverständlich jedoch, dass diese Federn im Modell aus 1,2 mm (!!!) starkem Federstahldraht bestehen. Selbst von Hand kann man eine Radscheibe nicht zum Einfedern bringen.
Sollte die Lok später mal geöffnet werden, wird geprüft, ob sich die Federn austauschen lassen.
Beim Nachmessen der Entgleisungsstellen auf der Anlage des Kollegen ergaben sich nur minimale Unebenheiten in der Gleislage der beiden Weichen (die von den weit über 150 anderen Loks alle anstandslos überfahren werden).
Liegen die 1394-er Weichen jedoch absolut plan und gibt es sonst keinerlei Gleisknicke, dann läuft die 151 bisher einwandfrei drüber.
Aber dennoch:
wenn das äussere Bogenprofil etwas abgesenkt ist, dann kann es auch bei schlankeren Weichen und auf freier Strecke (z.B. ungenaue Modulübergänge) immer zu Entgleisungen kommen.
Und durch die harte Federung leidet auch die Stromabnahme, da eben nicht alle Räder aufliegen, bzw. mit gleichem Anpressdruck aufliegen. Bei Langsamfahrt flackert z.B. gelegentlich die Maschinenraumbeleuchtung (wahrscheinlich auch an +UB statt an +5 bzw. +10 Volt angeschlossen) und bei Vmax hielt die Lok schon manchmal erst stark verspätet an, weil der Strom- bzw. der saubere Signalübergang zwischen Rad und Schiene leidet.
Nimmt man die Motorattrappen ab, kommt der Kardanantrieb zum Vorschein. Gemäß Herstellerangabe sind hier - wie bei der E93 - zwei Faulhaber 2642W012CR mit 28W verbaut. Erfreulicherweise Stromabnahme über Picker (und nicht über Kugellager)!
Die Seitenverschiebbarkeit der Achsen ist sehr bescheiden. Wird die Lok einmal zerlegt, dann wird die mittlere Achswelle für mehr Seitenspiel abgedreht.
Die störrischen Bremsschläuche wurden in die Halter eingeklebt und anschließend alles, was dort silbern oder rot war, mit schwarz überstrichen.
Die Fahreigenschaften sind noch nicht optimal: vor allem beim Abregeln gibt es noch ein Pumpen.
Auch der "Drehscheibenruck" wird noch nicht beherrscht (Erläuterung hier Pos. 5).
Hier und hier eine Exkursion nach Wilchingen.
Wird fortgesetzt.
2024.07.ab
2024.08.ab
2024.10.ab