Doku zu der kleinen, ab Oktober 2019 entstandenen Heimanlage des Autors
Der Gleisplan
Diese Anlage entstand unter Verwendung von einzelnen Segmenten der von Alfred aus Prien übernommen Nebenbahn.
Mindestradius 1394, Märklinweichen 10°, 15° und 30° (Bogenweichen 1394/1550), Steigung bis zu 3,8%, Höhe Bahnhof (SO) 39,5 cm über dem Teppich, Höhe Schattenbahnhof 6,5 cm.
(Skizze unmaßstäblich)
Neu gestalteten Abschnitte
Die Gebäude wie Bahnhof und der Ort mit Hintergrundkulisse wurden unverändert übernommen. Die Gleisführung im Bahnhof wurde komplett neu gestaltet. Im Zuge der Erweiterung zum Ringbetrieb über zwei Ebenen mit einen Schattenbahnhof erhielt der Bahnhof rechtsseitig eine Ausfahrt und anschließend ein Überführungsbauwerk, um den Streckenneubau hinter der Hintergrundkulisse verschwinden zu lassen. Die Anlage wurde komplett neu verdrahtet und alle angetriebenen Elemente digitalisiert.
Und über allem "schwebt" die H0 - Anlage
Bilder aus der Aufbauphase
Die linke Ausfahrt des Schattenbahnhofes mündet in die zweite, hinter der Kulisse verlaufende Rampenstrecke
Blick in den fertigen Schattenbahnhof
Jede Lampe bzw. beleuchtetes Gebäude auf der Anlagenplatte wird über separate stepdown-Regler versorgt, damit stets die Helligkeit individuell angepasst werden kann (s. Markierung).
Sowohl die LED wie auch die Stepdown sind alle über kleine Steckverbinder angeschlossen, damit bei einem Umbau oder im Störungsfall nicht mehr "unter Tage" gelötet werden muss.
In der Praxis ist die Sicht auf die Gleisenden doch sehr eingeschränkt, so dass ...
noch eine Überwachung per Kamera wie bei der H0-Anlage eingerichtet wurde.
Verfahrbarer Durchgang
Dieser Streckenabschnitt wurde zu einem herausfahrbaren Segment umgebaut und erhielt noch zwei Tunnelportale, Stützmauern, Felswände und eine Hintergrundkulisse.
Im herausgezogenen Zustand ist dann auch der Kriechgang rechts hinter Kulisse zu Wartungszwecken bzw. als Stauraum wieder bequem zugänglich.
Der Unterbau ist auf 30 mm Möbelrollen verfahrbar
Um eine geringe Bauhöhe zu erreichen, laufen die Möbelrollen in Radkästen.
Links oben schliesst sich noch ein kurzes Ansatzstück mit einer weiteren Rolle an.
Die vorhandenen Stützen wurden von der Trasse abgeschraubt, höhenmäßig angepasst und mit der fahrbaren Grundplatte verschraubt bzw. verklebt. Die Bodenplatte hat etwa 10 mm Luft über dem Teppich.
Die Portale und Mauern wurden aus Sperrholz gelasert. Die Verblendung mit "Sandstein" erfolgte nach "Kurt`s Mauerwerk Methode" mit Maulbeer-Baum-Papier und wird hier im Detail beschrieben.
Der Durchgang wird geöffnet
Die abnehmbaren Mauerplatten werden mit Magneten und Gegenstücken aus aufgeklebten Blech gehalten.
Nach Abnahme der Mauern kann die Verriegelung durch Kistenverschlüsse geöffnet werden.
Jetzt noch das herausgefahrene Durchgangs-Segment.
Kabelkanal und Ringleitung
Unter der Anlage ist zu wenig Platz, um an Ringleitung, Verteiler, Decoder oder Unterflur-Weichenantriebe zu kommen. Die komplette Verdrahtung incl. Decoder wurde daher in dem am Anlagenrand befindlichen Kabelkanal untergebracht. Vom Verbraucher müssen nur noch Stichleitungen zum Kabelkanal gezogen werden,
Die 3-adrige Ringleitung (Masse, Fahren digital, Weichen usw. digital) besteht aus 1,5 qmm Stegleitung (z.Zt. noch bei Hornbach erhältlich).
Die Clips-Klemmen (Wago 2604-1103) an den Trennstellen der Anlagenteile wurden auf ein Stück Leiterplatte aufgelötet.
Der Kanal wird entsprechend ausgeschnitten (im Foto irritiert leider der Rest einer Einschlagmutter).
Die "Verteiler" wirken vielleicht ein wenig verwegen, sind dafür aber zumindest ganz bequem am Anlagenrand erreichbar.
Hier beispielsweise der Weichendecoder von Digitalbahn.de, der sich problemlos in einem Ausschnitt des Kabelkanals unterbringen lässt. Ganz wichtig ist die gute Zugänglichkeit, wenn Decoderadressen geändert werden sollen.
Tiefer gelegter Hübner-Antrieb und -Weichenlaterne zusammen auf einer Seite
Der Hübnerantrieb sollte oberflur einschließlich Laterne auch im engen Gleisabstand untergebracht werden können.
Dazu wird der Antrieb 10 mm tiefer gelegt. Der Laternenbock wird 3 mm höher gesetzt und lässt sich dann direkt über dem Antrieb anordnen.
Die Änderungen an den Bauteilen sowie die verwendeten Materialien:
- am Laternenbock die Feder, das Stellgewicht und den oberen Teil der Lasche abschneiden
- 5 mm Distanzstück aus Kunststof mit M2 Gewindeloch
- am Haltewinkel die beiden Laschen abschneiden (und aufbewahren)
- M2 Schraube zur Befestigung des Laternenbocks
- 3 Gleis-Schrauben (Piko 55298) zur Befestigung des Haltewinkels an den Schwellen und der Stellschwelle (s.u.)
- Hübner-Stellnase für den Unterflurbetrieb
- Brückengleichrichter
- Industrie-Buchsenleiste auf 14-polig ablängen und 5 Pins entfernen
- LED 3528 (PLCC2) warmweiss und Vorwiderstand (nicht unter 24 k, da sonst zu hell)
- Ms Draht 0,5 als Träger für die LED
- Spulendraht (CuL) für die LED
Sägeschablone für die Aussparung in der Anlagenplatte und Kartonabdeckungen für den eingebauten Antrieb
Markieren des Ausschnitts
Sägen mit der Dremel "Multi-Max" Schwingsäge
Ein fertiger Ausschnitt
Einpassen des Haltewinkels mit den nach unten weisenden Haltenasen für den Antrieb
Der Antrieb wurde mit dem Haltewinkel verklebt (die "originale Hübner-Wackelei" hatte eh nie richtig gefallen)
Die Buchsenleiste mit Brückengleichrichter und Vorwiderstand nimmt dann im nächsten Schritt den Laternenbock auf
Die fertige Einheit aus Buchsenleiste und Laternenbock. Die LED wird der Einfachheit halber über die Gleisspannung für das Herzstück versorgt.
Der Hübner Verbindungs-Bolzen wurde durch eine Gleisschraube ersetzt. Links wurde die Schraube in der Schwelle mit der abgeschnitten Lasche des Haltewinkels (s.o.) abgedeckt
Der fertig eingebaute Antrieb wird seitlich mit Karton abgedeckt, damit beim Einschottern nicht alles nacht unten fällt. Ausserdem lässt sich im Reparaturfall der Karton mit dem Schotter recht leicht wieder ausbrechen.
Die Steuerung
Die beiden Booster für Fahren (rechts) und Weichen/Licht (links) werden von dem 150 VA Ringkern-Trafo (nicht im Bild) der H0-Anlage mit versorgt. Die Digitalsteuerung erfolgt über die Intellibox 1, welche gleichzeitig für die H0 Weichen zuständig ist. Gefahren wird mit Funk-Daisy und kabelgebundenen LocoNet Handgeräten (Fleischmann Profiboss und Piko-Smart-"Digsbums"). Über die Handregler lassen sich natürlich auch Weichen und Signale stellen, was aber doch recht umständlich und unübersichtlich ist.
Warum haben die Daisy kein 10-er Display für die Weichen ???
(beim Profiboss ging`s doch auch ...)
Es war recht bald klar, da muss ein Gleisbildstellwerk her ...
Erfreulicherweise fand sich in den ebay Kleinanzeigen zu sehr günstigem Preis ein weiteres Samsung Netbook, welches mit einer geklonten Festplatte kurzfristig für den Einsatz als "mobiles ESTW" einrichtbar war. Der 230 V Anschluss ist optional, wenn der PC Akku geschont werden soll (abziehen !!!) und über den LocoBuffer (z.B. Uhlenbrock LN Interface 63130) sowie das LocoNet Kabel lässt sich das GBS überall andocken. Das GBS läuft unter RocRail (freeware).
Hier dann mit seitlich angestecktem Mousepad im laufenden Betrieb ...
..
... und zusammengeklappt lässt sich das GBS leicht unter der Anlage verstauen.
Im PC-Wagen wurde noch ein esu-Programmer untergebracht, mit dem man dann via Cloud auf Fahrzeugeinstellungen (Esu Projektdateien) im Kollegenkreis zugreifen kann. Das Gleis hinter dem Lokschuppen wurde dazu als umschaltbares Programmiergleis eingerichtet.
Bald zeigte sich aber, dass man auch mal schnell Weichen und Signale stellen wollte, ohne jedes mal den PC booten zu müssen. Ein kleines mobiles, über LocoNet angeschlossenes GBS
wurde in bewährter Weise selbst gebaut. Link (ganz unten)
Für die Deckplatte wurde erstmals eine Schichtstoffplatte gelasert, wie sie ansonsten von Schreinern zum Beschichten im Möbel- und Innenausbau verwendet wird.
Wenn das PC-GBS parallel gestartet ist, wird die Weichenstellung über das LocoNet synchronisiert.
Und zum Schluss: per Video (2:33) einmal auf der Anlage rundum.
2019.12.ab
2020.01.ab
2020.06.ab