Die BR 23 von Kiss war 2002 das erste bezahlbare, hochwertige Kleinserienmodell

 

Aktuell: Schuppentore wieder vorrätig bzw. kurzfristig lieferbar. Bitte angeben, ob mit oder ohne Schlupftor gewünscht. Fensterfriese sind ebenfalls jetzt erhältlich. (vgl. Nachträge am Ende des Berichts)

 

Selbstbauaktion

Zum Spur 1 Treffen 2006 in Sinsheim fanden sich einige Modellbahner zu einer Selbstbauaktion für einen Rundlokschuppen zusammen. Zur Dokumentation und zur Info für Diejenigen, die noch mit dem Zusammenbau beschäftigt sind, halten wir noch die nachfolgenden Infos bereit.

Info-Mail vom 13.6.2006 (Auszüge):

Nachdem Herr Wolf von Studio 95 freundlicherweise Teile seines Lokschuppens zum Selbstbau liefert, haben wir unseren Lokschuppen darauf abgestimmt und verwenden von ihm Mauertorbögen, Fenster, Türen und Teile vom Lüftungsaufsatz.

Wir haben daher einen Teilesatz für einen 4-ständigen Rundlokschuppen konzipiert und werden diesen aus Holz (überwiedend MDF) lasern lassen. Enthalten sind alle Boden-, Wand-, Deckenteile, Dachsparren, Verblendungen und die Tore. Die Aussenwände bestehen aus Sperrholz und werden mit feinem Quarzsand überzogen um den Verputz darzustellen. Der Schuppen fällt übrigens nicht so hoch wie Ottbergen aus, damit man ihn leichter transportieren kann. Das Dach ist abnehmbar. Der Teilesatz umfasst insgesamt 139 gelaserte Teile und soll vorrausssichtlich (je nach Auflage) etwa 300 Euro kosten. Neben Farbe, Leim, Klebeband, Schrauben usw. benötigt man noch:

  • Mauertorbögen, Fenster, Türen, Torscharniere und Stirnwände des Lüftungsaufsatzes von Studio 95 (ca. 150 Euro)
  • Schienenprofile
  • Diverse Holz- und Kunststoffleisten
  • Klarsichtfolie für die Verglasung
  • Teile für die weitere Ausgestaltung (Innenbeleuchtung, Inneneinrichtung, Gruben, Regenrinnen, Schlote usw.)

Der Bau wird dann in bekannter Weise auf unserer Homepage bebildert beschrieben sein. Beim Selbstbau sollte man im Umgang mit Holz ein wenig Übung haben und auch auf einer (Modellbau-)Kreissäge saubere Gehrungsschnitte ausführen können.

Die Farbe des Musters wird noch abgetönt. Mir schwebt der Farbton von Freilassing vor. Ein Lichtgrau macht sich aber auch sehr gut (es muss ja nicht alles im Bw aus Backstein sein ...).

Mail vom 27.6.2006 (Auszüge):

Der Preis für den Bauteilesatz aus gelaserten Holzteilen (139 Stück) wird erst feststehen, wenn der genaue Umfang aller Bestellungen festliegt. Wir können jedoch davon ausgehen, dass die 300 Euro nicht überschritten werden.

Wegen der großen Nachfrage in Sinsheim wird es auch einen separaten Satz zur Erweiterung um weitere Stände geben. Ich schätze die Kosten hierfür auf etwa 60 Euro pro zusätzlichem Stand.

Folgende Teile benötigt man zusätzlich von der Fa. Studio 95:

  • 4x Mauertorbogen à ca. 8,-
  • 25x Fenster à ca. 2,50
  • 8x Torscharniere à ca. 3,-
  • 8x Wandteil für Lüfteraufsatz à ca. 2,-
  • 1x Tür à ca. 5,-

Man kann auch weitere Türen vorsehen und braucht dann entsprechend weniger Fenster.

Bauanleitung

In unserer Gruppe haben wir mittlerweile 5 Drehscheiben (alleine 4 Exemplare der Fa. IBT Schulz, Berlin), aber nur einen Lokschuppen (Ottbergen von Studio 95). Es war also klar, dass wir nun noch irgendwie zu „einigen“ Lokschuppen kommen mussten. Die positiven Erfahrungen beim Lasern unserer Modulkopfstücke brachten uns auf die Idee, es beim Lokschuppen auch auf diese Art zu probieren. Nachfolgend eine Baubeschreibung dieses Lokschuppens. Sie endet sich allerdings primär an diejenigen, die sich an unserer Aktion beteiligt haben. Für alle anderen Leser soll es als Anregung zum Selbstbau von Gebäuden an sich dienen.

Anmerkung: die meisten Fotos stammen von dem „Voraus“-Schuppen, der noch eckige Fenster besitzt. In der Serienauflage haben wir - dem Wunsch der Meisten folgend – dann Rundbogenfenster eingesetzt.

So, nun aber zur Baubeschreibung:

  1. An Hand der Teileliste die Vollständigkeit überprüfen und sich mit der Verwendung vertraut machen. Teile, die es in spiegelbildlicher Ausführung (z.B. rechts und links) gibt, mit Bleistift markieren.
  2. Grundsätzlich an allen Teile die Reste von den Haltestegen mit Schleifklotz und Sandpapier versäubern.
  3. Bei den Aussenwänden (Sperrholz) die Schnittkanten der Fensteröffnungen (nur rechts, oben und links) zunächst mit Porenfüller oder dünnem Spachtel behandeln, damit später ein besserer Farbauftrag möglich ist.

  4. Bei den Innenwänden (5mm MDF weiss) die Fensteröffnungen (nur rechts, oben und links) weiss streichen. Lässt man die Fenster allerdings weiss, kann man die Schnittkanten jedoch auch in braungrau belassen, um Kontrast zur weissen Innenwand zu erhalten.

  5. Bei den Verblendungen (3mm MDF weiss) die Schnittkanten ebenfalls weiss lackieren.

  6. Die unteren Bodenplatten (weisse Fläche nach unten) auf ebener Unterlage zur Probe auslegen und danach an den Stirnseiten verleimen.

  7. Bei den oberen Bodenplatten mit Bandschleifer und Feile eine Anphasung von ca. 35° für den Schienenfuss anbringen. Die weisse Fläche zeigt nach oben.

  8. Die oberen Bodenplatten sauber ausrichten (vorne bündig, rings herum 3mm Abstand) und mit Schienenprofilen die Spurweite prüfen. Aufkleben: beim Aushärten auf ebener Unterlage gut beschweren bzw. anpressen. Da MDF nicht so offenporig wie Sperrholz ist, leicht verdünnten Kaltleim flächig mit dem Pinsel auftragen. Vorher Versuche mit Abfallstücken machen!

  9. Wer Untersuchungsgruben im Gleis bauen möchte, kann nun die Ausschnitte anbringen. Als Material für die Grube nimmt man besten Reste des 3 mm MDF.

  10. Die Bodenplatte wird betongrau gespritzt. Vorher mit Waschbenzin reinigen. Die späteren Klebeflächen für die Seitenwände ca. 4mm breit abkleben. Die nach aussen zeigenden Stirnseiten der Bodenplatten können ebenfalls grau gestrichen werden oder man belässt sie in dem Braunton vom Lasern.

  11. Die Bodenplatten, die später zwischen den Schienprofilen platziert werden, legt man zum Lackieren bereits an den richtigen Platz. Damit deckt man gleichzeitig die spätere Klebefläche ab.

  12. Die Schienenprofile mit kleinen Holzschrauben (z.B. von Märklin bzw. Piko für HO Gleise) befestigen. Die Schrauben sind etwas zu lang und müssen an den überstehenden Enden gekürzt werden. Die Innenkanten der Schienprofile sowie den Betonboden grau streichen, die Klebefläche für die Mittelplatten aber freilassen. Hegobprofile sind übrigens 5,2 hoch (Hübner 5,0) und stehen besser über, falls mal eine Bodenplatten nicht richtig verleimt ist und etwas aufsteigt.

  13. Die mittleren Bodenplatten einkleben. Wer will, kann halbierte Schienenbefestigungsplatten von Hübner oder Hegob zu optischen Aufwertung einkleben, zunindest im vorderen einsehbaren Bereich.

  14. An den im Hallenboden markierten Stellen die Schraubenlöcher für die Stützfosten einbringen und an der Unterseite ansenken. Damit ist die Bodenplatte fertig und es kann bereits mit dem gleismäßigen Anschluss an die Drehscheibe begonnen werden.

  15. Vor dem Zusammenbau der Aussenwände alle Teile erst zur Übersicht auslegen und mit Bleistift markieren, damit es zu keinen Verwechslungen kommt. Festlegen, an welche Stelle(n) die Aussentür(en) kommt und die Fensteröffnung entsprechen vergrößern. Die Ausparung für die Fensterbank mit Spachtel oder 2K Kleber verschließen.

  16. Jeweils die Teile 16 und 17 an der Stirnseite um die Wandstärke der Mauertorbögen (Studio 95) auf der richtigen (!) Seite kürzen.

  17. Die Innenwände etwa in (1:32 umgerechneter) Schulterhöhe abkleben und unten dunkelgrau lackieren.

  18. Beim Verleimen von Aussen- und Innenwänden auf peinlich (!) genaues Ausrichten an den Ober- und Seitenkanten achten; ggfs. mit kleinen Nägeln fixieren. Zum Aushärten auf ebene Fläche aufspannen.

  19. Die Dachsparren (Teile 27 – 30) verleimen; die schon soweit fertigen Seitenwände als Montagelehre benutzen. Assymetrische Anordnung beachten (der vordere Schenkel ist kürzer).

  20. Das Aufbringen vom Verputz ist das schwierigste Thema. Bitte unbedingt vorher mehrere Versuche unternehmen! So geht man am besten vor:                                                                                                                                                      -  Verblendungen (Teile 31 – 35) auflegen und die Innenkanten mit Bleistift anzeichnen.
    - Die Auflagefläche für die Verblendungen mit Klebeband abdecken. Die Auflagefläche ruhig einen mm breiter lassen, damit die Teile später wirklich eben aufliegen können und kein Putz dazwischen kommt. Der Spalt mit fehlendem Putz fällt nach der Lackierung nicht mehr auf.
    - Feinen Quarzsand in einen Karton füllen, dessen Kantenlänge länger wie des zu verputzenden Feldes vom Wandteil ist. Man kann auch in den Kartonboden einen etwa 2 mm breiten Schlitz schneiden, um den Sand möglichst gleichmäßig austreten zu lassen. Gute Ergebnisse kann man auch mit einem feinen Teesieb erzielen. Wichtig ist, dass die Leimfläche gut nass ist und nicht vor dem Aufstreuen beginnt abzutrocknen.
    - Die Verputzflächen eines Feldes mit verdünntem Kaltleim satt einstreichen (die Fensterrahmen aussparen)
    - Die Wandteile schräg stellen und mit dem Karton den Sand gleichmäßig über die Wand verteilen. Sand nicht andrücken. Überschüssigen Sand abklopfen.
    - Klebeband abziehen bevor der Leim ausgehärtet ist.
    - Gut durchtrocknen lassen, Farbgebung nach Geschmack, die Klebeflächen für die Verblendungen freilassen.
    - Die Verblendungen aufkleben. Wen die senkrechte Stoßfuge bei den Teilen 33 und 34 stört, kann statt dessen Teile 35 einpassen. dazu muss allerdings die Wandfläche mit 5,4° passend angeschrägt werden. Je ein Teil 35 wird ausserdem für die beiden Eckpfosten an der Torwand benötigt; Zuschnitt mit 45° und etwa 12mm Breite. Zwischen den Torbögen ist an sich keine Verblendung vorgesehen, Material aber noch ausreichend vorhanden. 

  21. Die senkrechten Stützen aus 8x8 mm Holzleisten (s. Exceltabelle) zusägen, am Fuß bereits einfärben, vorbohren und mit Senkkopfschrauben an der Bodenplatten montieren

  22. Die Mauertorbögen von Studio 95 unten um 5mm kürzen, die Oberkante passend zur Seitenwand mit 10° absägen. Bei den beiden äusseren Torbögen die Kante passend zur Seitenwand mit 90°zusägen.

  23. Beim Einpassen der Torbögen in die Grundplatte müssen die Seitenkanten geringfügig (mit 5,4° Gehrung) abgenommen werden. Einkleben mit 2 Komponenten Kleber (z.B. Stabilit Express)

  24. Seitenwände auf Gehrung (45° bzw. 5,4°) sägen, sauber einpassen und montieren. Im Bereich der Stoßfugen die Verblendungen ggfs. spachteln und nachlackieren.

  25. Die horizontalen Balken (8x8 mm) einpassen, ggfs. zur Aufnahme der Innenbeleuchtung vorher bohren und – bis auf die Klebeflächen - bereits streichen. Die Winkelverstrebungen bestehen aus 5 x 1 bzw. 8 x 1 mm Leisten. An den Innenseiten der Mauertorbögen in Höhe der horizontalen Balken zur Stabilisierung ebenfalls 8x8 Leisten mit 2 K Kleber einfügen. An den Rückwänden die Balken mit einem kleinen Stückchen Rundholz als Dübel befestigen.

  26. Die Querträger einpassen, einkleben und zur Stabilität mit den senkrechten Stützen verschrauben (Schrauben wie unter Punkt 12) oder alternativ Winkelverstrebungen gem. Punkt 25 anbringen.

  27. Die vorbereiteten Dachsparren auflegen und Zwischenstege aus 8x8 Leisten oder Resten des 4mm Sperrholz einpassen.

  28. Die Dachplatten (Teile 21 – 26) an den Stosskanten auf 10° anschrägen und auf die Sparren kleben. Zur Imitation der Dachpappe bietet sich der Weg von Studio 95 an, Krepp-Klebeband aufzubringen und überzulackieren. Alternativ kann man auch Streifen aus feinem Sandpapier verwenden. Diese sind allerdings "ungesund" für die Schere und schlechter aufzukleben. Als seitlichen Dachabschluss können Holzleistchen von ca. 6x1 mm genommen werden

  29. Bei den Toren (Teile 36 – 41) wird jedes Teil in einer rechten und linken Ausführung gefertigt (weil die Schnittbreite durch die Brechung des Laserstrahls auf der Rückseite etwas breiter ist). Vor dem Ausbrechen der Teile aus der Tafel daher die Rückseiten mit Bleistift markieren.

  30. Die Türrahmen auf die Türblätter kleben. Dazu verdünnten Klaltleim sparsam mit dem Pinsel auftragen und Teile 42 und 43 als Aufspannhilfe verwenden. Kanten gut verschleifen und den halben Torflügel lackieren.

  31. Kopierfolie für Overheadprojektoren (ca. 0,1 mm stark, Kopiervorlage liegt bei) für die Fenster zuschneiden, auf den halben Torflügel auflegen und mit Klarlack fixieren. Beiliegende Magnete in die Taschen einlegen; auf richtige Polarität achten (z.B. rechtes Tor Nord nach oben, links Nord nach unten). Danach die beiden Torhälften zusammenfügen (vgl. Pkt. 30), die Kanten ggfs. nochmal beschleifen und nachlackieren.

  32. Zum präzisen Anbau der Türscharniere (Ms-Gussteil von Studio 95) sollte man sich eine Bohrlehre aus einem Ms-Profil vorbereiten. Die Ösen gehören in das Tor; der Zapfen (in paralleler Richtung  zum Gleis) in das Mauerteil.

  33. Die weitere Ausgestaltung (Fensterbänke, Stufen an der Eingangstür, Inneneinrichtung, Beleuchtung, Untersuchungsgruben, Regenrinnen, Schlote) nach Bedarf und eigenem Geschmack vornehmen. Wer von Studio 95 Wandteile für Lüfteraufsätze mitbestellt hat, kann diese zusammen mit den Teilen 44 und 45 aufbauen.

 Fotos und Skizzen:

 

 

 

Bei Fragen bitte mailen. Viel Spass und Erfolg beim Zusammenbau !

PS:  In der Ruhe liegt die Kraft

Stand 04.2007.ab

 

Nachträge:

Seit 2009 haben wir die Möglichkeit, Holz und Karton in Eigenregie zu lasern. Insofern können einzelne Teile aus dieser Aktion als Ersatzteile nachgefertigt werden. Die Schuppentore wurden bereits wieder aufgelegt. Hier die Maße für die Schuppentore als pdf.
Bei Interesse bitte Mailkontakt. 

Seit April 2010 sind auch Fensterfriese aus gelasertem Spezialkarton erhältlich.