Die BR 23 von Kiss war 2002 das erste bezahlbare, hochwertige Kleinserienmodell

Funktionsweise

Gleisbesetztmelde-Schaltungen arbeiten immer nach dem Prinzip, dass in die Zuleitung zum Gleis ein Messwiderstand oder eine Messdiode geschaltet wird. Ist der Gleisabschnitt durch eine Lok oder einen anderen elektrischen Verbraucher belegt, fällt dort eine gewisse Spannung ab, die durch die Schaltung dann verstärkt und ausgewertet wird.

Mittlerweile sind die Schaltungen mit so hoher Empfindlichkeit versehen, dass bereits bei einem Strom von knapp unter 1 mA sicher geschaltet wird. Für unbeleuchtete Wagen versehen wir daher alle Radsätze mit einem Widerstand von 22 Kilo-Ohm.

Widerstandslack oder Festwiderstand

Die Firma Berg und Bromann vertreibt – als alter Pionier bei Besetztmelde-Schaltungen – seit vielen Jahren einen Widerstandslack, mit dem die Isolierbuchsen der Radsätze bestrichen werden können. Dieser Weg ist einfach, aber nicht ganz unproblematisch. Der erreichbare Widerstandswert schwankt zwischen 1,2 und 60 Kilo-Ohm, je nachdem, wieviel Schichten es gibt oder wie konzentriert der Lack ist. Planbare Werte zu erzielen ist uns nicht gelungen. Ausserdem kann die Widerstandsbrücke durch mechanische Belastung (Erschütterung) oder Schienenreinigungsmittel wieder zerstört werden. Der Hersteller empfiehlt daher sporadischen Neuauftrag.

Besser ist dann schon des Aufkleben von SMD Widerständen auf die Isolierbuchse. Die Verbindung zur Achse bzw, zur Radscheibe wird dann mit Leitlack (0-Ohm) hergestellt. Dieser Weg ist äußerst fummelig und die Leitlackbrücken sind natürlich auch sehr empfindlich.

Am besten bewährt hat sich das „Einkleben“ von herkömmlich Drahtwiderständen (am besten Subminiaturtypen).

Für alle 3 Methoden gilt: Ist der Radsatz beidseitig isoliert, müssen beide Isolierbuchsen behandelt werden. Normalerweise kommt dann auf eine Seite nur eine Drahtbrücke. Bei Ganzmetallwagen ist es besser, wenn man jede Radscheibe mit einem Widerstand (halber Wert) versieht; dann sind die Puffer bzw. die Kupplung nicht niederohmig über die Gleise spannungsführend.

Arbeiten am Radsatz

Um die Widerstände mechanisch zuverlässig zu befestigen, bohrt man gem. Foto 0,7 mm Löcher in die Radscheibe und in die Achse. Dann die Widerstände „einfädeln“ und eng an der Achse anliegend plazieren. Das Drahtende ca. 2mm aus der Achse rausstehen lassen, abschneiden und umbiegen. An der Radscheibe aussen den Draht bündig abschneiden. In die Bohrungen unten bzw. aussen ein Tröpfchen Sekundenkleber laufen lassen. Nach dem Aushärten in die Bohrungen innen bzw. oben Leitlack laufen lassen.

Luxusversion (Lasern)

Wer zufälligerweise die Möglichkeit hat, einen z. B. in Dentallaboren üblichen Laser zu nutzen, kann auf die Bohrung in der Achse und den Leitlack generell verzichten.

Das Drahtende wird direkt auf die Achse gelasert. Dann „schiesst“ man von innen in die Bohrung der Radscheibe um eine elekrische Brücke zum anderen Drahtende aufzubauen. Sicherheitshalber fixiert man aber von aussen auch noch mit Sekundenkleber.

Fotos

Rad mit den 0,7 mm Bohrungen

 

Rad mit eingeklebtem Widerstand und Leitlackauftrag

 

Rad mit eingelasertem Widerstand

 

 

Nachtrag 12/2019
Die Möglichkeit zu Lasern besteht inzwischen nicht mehr. Wir haben das Einkleben von SMD Widerständen inzwischen optimiert. Dabei wird Leitlack von Reichelt verwendet. Eine Doku mit Fotos war aus Zeitgründen bisher noch nicht möglich. Da derzeit aber wieder einige Neufahrzeuge zur Umrüstung anstehen, wird das jedoch sicher bald geschehen ...